Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Mehrsprachigkeit. Gemeint ist damit die Möglichkeit, die Dialogzentrale z.B. in Deutsch und Englisch anzubieten, mit der Möglichkeit für Seitenbesucher:innen, die Sprache zu wechseln.
Einzelne Aspekte des Artikels sind jedoch auch für einsprachige Dialogzentralen interessant. Zudem gibt es mit dem Conword-Modul eine einfache, nicht-redaktionelle Möglichkeit, eine Übersetzung in mehrere Sprachen anzubieten.
Generell kann man drei Arten von übersetzbaren Inhalten unterscheiden: Texte der Benutzeroberfläche, redaktionelle Inhalte und nutzergenerierte Inhalte.
Wenn Sie überlegen, Ihre Dialogzentrale mehrsprachig zu gestalten, ist die erste Frage, wie Sie Inhalte übersetzen möchten: Redaktionell oder automatisch.
Welche Form der Mehrsprachigkeit für Sie in Frage kommt, sollten Sie gut überlegen. Es ist auch legitim, wenn Sie nach einer Abwägung entscheiden, Ihre Dialogzentrale einsprachig anzubieten. Viele moderne Browser und Betriebssysteme haben Übersetzungsmöglichkeiten bereits eingebaut.
Sie sollten vor Beginn der Beteiligung überlegen, wie Sie mit anderssprachigen Beiträgen umgehen. Bedenken Sie, dass eine effektive Moderation nur möglich ist, wenn die Moderator:innen die Sprache der Beiträge verstehen. Legen Sie ggf. vor der Beteiligung fest, in welchen Sprachen Sie Beiträge akzeptieren. Es ist zudem zu überlegen, ob Sie innerhalb eines Dialogs alle Beiträge gemeinsam anzeigen oder nach Sprachen getrennt. Melden Sie sich bei Beratungsbedarf gerne im Kundensupport.
Wenn Sie keinen Bedarf an Mehrsprachigkeit haben und sich für den Betrieb einer einsprachigen Dialogzentrale entscheiden, gibt es nichts weiter zu tun. Sie sollten an Inhalten die Sprachauswahl immer auf dem Standardwert - Nicht angegeben -
belassen, also keine Sprache setzen. Das gilt auch, wenn Sie ausnahmsweise anderssprachige Inhalte wie bspw. eine Datei hochladen. Setzen Sie auf einer einsprachigen Dialogzentrale an der Datei eine andere Sprache, kann es zu Anzeigeproblemen kommen.
Ein Beispiel zum Verständnis:
- Nicht angegeben -
) oder in der aktuellen Anzeigesprache Deutsch an.- Nicht angegeben -
.Englisch
, wird die Datei in der Mediathek nicht angezeigt.Conword ist ein Zusatz-Modul, welches es Seitenbesucher :innen ermöglicht, den Seiteninhalt automatisch in eine Reihe von anderen Sprachen zu übersetzen.
Als Besucher:in der Seite sieht man auf allen Seiten der Dialozentrale eine Sprachauswahl. Wählt man darin eine andere Sprache aus, wird autmatisch alles auf der Seite übersetzt. Navigiert man zu einer anderen Seite der Dialogzentrale, wird diese zuerst in der Standardsprache geladen, dann aber sofort ohne weiteres Klicken in die gewählte Sprache übersetzt.
Die automatisierten Übersetzungen haben auch gewisse Einschränkungen bzw. Nachteile:
Diese Funktion dient dazu, dass Besucher:innen, welche Deutsch nicht oder nicht gut verstehen, die Inhalte der Dialogzentrale lesen können.
Folgende Sprachen werden angeboten. Die Liste ist im Standard nicht projektspezifisch konfigurierbar.
Conword ist ein externer Anbieter, dessen Leistungen wir für die Dialogzentrale bei Bedarf einkaufen. Wenn Sie am Conword-Modul Interesse haben, sprechen Sie uns im Kundensupport gerne an. Wir kümmern uns um Beauftragung sowie Rechnungsstellung und richten das Modul für Ihre Dialogzentrale ein.
Conword ist ein Unternehmen aus Köln, mit dem eine Datenschutzvereinbarung besteht. Conword sichert zu, dass alle Daten DSGVO-konform auf Servern innerhalb der EU verarbeitet werden und kein Nutzertracking erfolgt.
Moderne Browser haben ähnliche Übersetzungs-Funktionen integriert und bieten beim Besuch einer anderssprachigen Webseite die Übersetzung an.
Eine mehrsprachige Dialogzentrale funktioniert in der Regel so, dass die URL jeder Seite ein Sprachkürzel enthält, z.B. /de/impressum
oder /en/contact
. Das System erkennt daran, in welcher Sprache Oberflächen-Texte sowie Inhalte dargestellt werden sollen. Zum einfacheren Umschalten kann in der Navigation ein Sprachumschalter platziert werden.
Die Oberflächen-Texte der Dialogzentrale (Weiterlesen-Buttons, Meldungen, das Backend...) sind bisher in drei Sprachen übersetzt:
Englisch und Deutsch liegen zu 100% vor, während Französisch nur fürs Frontend übersetzt wurde. Das heißt, dass Ihre Besucher alle Systemtexte auf Französisch sehen können, aber dass der Adminbereich nicht komplett übersetzt wurde.
Wenn Sie eine vollständig mehrsprachige Dialogzentrale einrichten möchten, sollte das am besten von Beginn an feststehen. Damit die Dialogzentrale weiß, welche Sprache angezeigt werden soll, wird in der Regel auf ein Sprachkürzel in der URL zurückgegegriffen, z.B. /de/impressum
bzw. /en/imprint
. Dieses Sprachkürzel nachträglich einzufügen, ist problematisch, weil sich damit die URLs aller bisherigen Inhalte verändern. Es ist deswegen immer zu empfehlen, diese Entscheidung ganz am Anfang zu treffen.
Wenn Sie Ihre Dialogzentrale mehrsprachig betreiben wollen, sprechen Sie uns bitte an. Wir treffen dann die nötigen Vorbereitungen.
Die Systemtexte der Dialogzentrale werden bei der Entwicklung der Dialogzentrale in die drei unerstützten Sprachen übersetzt. Das betrifft auch zu verschickende System-E-Mails, bspw. eine Passwortzurücksetzen-E-Mail.
Da die Dialogzentrale auf dem CMS Drupal basiert, nutzt sie zudem die offiziellen Übersetzungen von Drupal und der Drupal-Module. Diese werden von der Drupal-Community bereitgestellt.
Sprechen Sie den Kundensupport gerne an, wenn Systemtexte der Dialogzentrale für Sie nicht passend sind oder Fehler enthalten. Wir prüfen die Anpassungsmöglichkeiten.
Alle Inhaltsarten, welche für redaktionelle Inhalte gedacht sind, können übersetzt werden. Das betrifft z.B. einfache Seiten, News und Veranstaltungen.
Nutzer-generierte Inhalte sind dagegen nicht übersetzbar.
Zwei Hinweise für die folgende Beschreibung zur Übersetzung:
Sie setzt (1) voraus, dass Sie wissen, wie bspw. eine News angelegt wird. Lesen Sie dafür bei Bedarf die verlinkte Beschreibung. Und (2) erscheint der Menüpunkt zum Übersetzen erst, sobald eine Sprache zugewiesen wurde.
Titel
und Text
deutsche Texte ein und speichern
am Ende der Seite. Standardmäßig ist als Sprache - Nicht angegeben -
ausgewählt.
/de/node/260
und /en/node/260
das gleiche angezeigt.Bearbeiten
Sie die News-Meldung, wählen im Sprach-Auswahlfeld Deutsch
aus und Speichern
wieder. Der deutsche Inhalt ist nun auch mit der Sprache "Deutsch" markiert. Diese ist als Original-Sprache des Inhalts vermerkt.
/en/node/260
wird weiterhin der deutsche Inhalt angezeigt, da es noch keine englische Übersetzung gibt und Deutsch die Original-Sprache des Inhalts ist.Danach steht als neuer Reiter bzw. als neue Aktion an der News-Meldung Übersetzen
zur Verfügung. Darunter wird eine Liste der Sprachen angezeigt.
Wählen Sie hier in der Zeile für Englisch Hinzufügen
aus.
Sie sehen nun das News-Formular und können die Inhalte auf Englisch übersetzen.
Wenn Sie die Übersetzung Speichern
, wird eine zweite Version dieses Inhalts angelegt. Die englische News hat die gleiche ID, aber eine andere Sprache.
/de/node/260
als die deutsche Originalversion und unter /en/node/260
englische Übersetzung.Wenn man die Übersetzung über die Übersetzungsübersicht wie beschrieben aufruft, schaltet Drupal auch die Anzeigesprache auf die zu übersetzende Sprache um, in unserem Beispiel also auf Englisch.
In einer Übersetzung können nicht immer alle Felder angepasst werden. Die Felder, für die eine Übersetzung redaktionell nicht möglich ist, sind deaktiviert oder ausgeblendet. Das betrifft Eigenschaften des Inhalts wie bspw. Checkboxen.
Bei manchen Inhaltstypen lassen sich die Inhalte ausschließlich im Bearbeiten-Formular anpassen, z.B. bei Veranstaltungen. Bei Einfachen Seiten ist das anders: Im Bearbeiten-Modus werden nur Meta-Informationen wie Titel und eine Zusammenfassung eingegeben. Diese erscheinen dann nicht auf der für die Nutzer*innen sichtbaren Seite. Der eigentliche Seiteninhalt wird im Layout-Modus über die Platzierung von Blöcken eingegeben.
Einfache Seiten: Jede Sprachversion hat ihr eigenes Layout, welches unabhängig voneinander aufgebaut werden kann und muss. Da Seiten kein Standard-Layout haben, ist das Layout einer neuen Übersetzung anfangs leer. Das bedeutet praktisch den doppelten redaktionellen Aufwand. Hinweis: Die Sprache an den Blöcken zu setzen hat keine Auswirkungen und ist deshalb nicht nötig.
Dialoge: Sie funktionieren ähnlich wie Seiten. Hier verwenden die Übersetzungen jedoch das Standard-Layout der Dialogart. Wenn Sie das Layout nicht anpassen wollen, brauchen Sie hier also nichts weiter zu tun. Es ist jedoch möglich, sprach-spezifische Blöcke einzufügen.
Andere Inhalte wie z.B. News oder Veranstaltungen: Analog zu Dialogen verwenden diese Inhalte in der jeweiligen Sprache das Standard-Layout. Wenn an dem Layout keine Anpassungen gewünscht sind, brauchen Sie hier nichts weiter zu tun. Blöcke, die im Layout der Originalsprache platziert wurden, müssen im Layout der Übersetzung erneut platziert werden.
Die Übersetzung von Medien-Inhalten funktioniert analog zu textbasierten Inhalten. Auch hier muss ein Medium zuerst mit einer Sprache versehen werden, danach steht der Untermenüpunkt "Übersetzen" zur Verfügung. Hier gibt es nun jedoch eine Einschränkung: Die Datei selber kann in einer Übersetzung nicht neu hochgeladen werden. Es können nur die Metadaten wie Titel, Copyright-Infos etc. angepasst werden.
Damit gibt es drei Möglichkeiten:
Damit das wie beschrieben klappt, filtert die Mediathek in der Anzeige alle Medien heraus, welche eine Sprache gesetzt haben, die nicht der aktuellen Anzeigesprache entspricht! Auf diese Weise ist es möglich, z.B. in der französischen Mediathek andere oder mehr Dateien anzubieten als in der deutschen Mediathek.
Für eine nicht-mehrsprachige Dialogzentrale ist es wichtig, nicht an Medien Sprachen zu setzen.
Oft reicht es nicht, nur einzelne Inhalte zu übersetzen. Auf der Seite werden auch andere Inhalte angezeigt, z.B. Kategorien oder Menü-Punkte.
Das grundlegende Vorgehen zum Übersetzen ist dabei immer gleich: Am Original-Inhalt die Originalsprache wählen und speichern. Danach über den Untermenüpunkt "Übersetzen" eine Übersetzung eingeben.
Für einzelne Menüpunkte funktioniert das genauso. Zu beachten ist hier lediglich, dass die Sprache des Menüs selbst ("Footer", "Burgermenü"...) selbst nicht relevant ist. Nur die darin enthaltenen Menüpunkte müssen übersetzt werden.
Eine bekannte Einschränkung der Mehrsprachigkeit ist aktuell, dass URL-Aliase nicht übersetzt werden können. Ein Inhalt kann also nur einen gemeinsamen URL-Alias haben. Das ist nicht als Endzustand gedacht und muss noch angepasst werden. Aktuell empfiehlt es sich daher, sich auf die meistgenutzte Sprache auf der Seite für die URL-Aliase festzulegen.
Zu URL-Aliasen ist auch wichtig zu wissen, dass Drupal das Sprachkürzel selbst hinzufügt. Geben Sie also einfach /kontakt
als Alias ein, nicht /de/kontakt
, ansonsten bekommen Sie eine URL wie /de/de/kontakt
.
Wenn der Alias über die URL-Alias-Verwaltung angegeben wird, muss zudem der Systempfad angegeben werden, also der Pfad, auf welchen der Alias verweist. Auch hier darf kein Sprachkürzel angegeben werden. Mit einem Systempfad wie /de/node/1080
kann der URL-Alias zwar angelegt werden, die Dialogzentrale findet damit beim Aufruf des Alias jedoch keinen passenden Inhalt und gibt einen 404-Fehler aus.
Wenn die Dialogzentrale mehrsprachig sein soll, dann macht es Sinn, im Menü einen Sprachumschalter zu platzieren. Darüber können Besucher*innen einfach durch Klick auf den Sprachnamen die Anzeigesprache auswählen. Dies muss einmalig durch die Entwicklug passieren. Sprechen Sie uns dazu gerne an. Es ist auch möglich, statt des ausgeschriebenen Sprachnamens ein Sprachkürzel zu verwenden.
Wenn eine Dialogzentrale mehrsprachig betrieben wird, wirkt sich das auch auf die Revisionen aus. Es ist dann möglich, z.B. eine englische Newsmeldung auf einen älteren Stand zurückzusetzen, während die deutsche Version des Inhaltes so bleibt.
Hierbei ist wichtig zu wissen, dass die Revisionsübersicht eines Inhalts immer nur die Revisionen des Inhalts in der aktuellen Anzeigesprache anzeigt. Man muss also auf Englisch umschalten, um die englischen Revisionen angezeigt zu bekommen.
Bekanntes Problem: Drupal zeigt dann leider die Revisionen, denen keine Sprache zugewiesen ist, gar nicht mehr an. Wenn ein Inhalt also nachträglich mit einer Sprache versehen wird, dann werden die bis dahin erstellten Revisionen nicht mehr angezeigt.
Die meisten Dialogzentrale-Projekte sind einsprachig bzw. bieten die automatischen Übersetzungen über Conword an. Deswegen gibt es verschiedene Bereiche, in denen die Mehrsprachigkeit noch verbessert werden muss.
Bekannte Einschränkungen: